Hanseator

Musik & Fußball

Sechspunktetag

Hinterlasse einen Kommentar

F.C. Hansa Rostock II – Chemnitzer FC 6:1, 5. August 2023, Ostseestadion, Regionalliga Nordost, 2. Spieltag

Nicht(s) gegen Elversberg

Eigentlich sollte hier ein Bericht über das Auswärtsspiel der Profis gegen DIE (ja, ja) SV Elversberg zu lesen sein. Geht aber nicht, weil Isnich! Ich konnte nämlich nicht dabei sein.

Mit der Spielortverlegung nach Saarbrücken sind dem tapferen Aufsteigerlein „Sieben auf einen Streich!“ gelungen:

  1. Ich kann den Komplettstatus der 2. Liga-Grounds in dieser Saison nicht verteidigen, es sei denn, ich quäle mich zu irgendeinem anderen, bedeutungslosen Kick (das sind alle Spiele ohne Hansa-Beteiligung) dorthin. Ernstgemeinte Mitnahmeangebote richten andere Zweitligisten bitte über das Kontaktformular an mich, ich bin da ziemlich schmerzfrei. Und du, DFB: Können wir bitte Sandhausen, Regensburg oder von mir aus sogar Bielefeld wiederhaben?
  2. Den Ludwigspark habe ich in der Vergangenheit bereits dreimal besucht, davon sogar einmal gegen die SVE. An sich kein Grund, nicht hinzufahren, aber in meinem Umfeld bin ich nicht der einzige, dem es so geht, weshalb es mir nicht gelang, eine MFG zu finden. Somit kann ich nun auch noch die angepeilte 34er Saison schon am 2. Spieltag vergessen. Wisst ihr eigentlich, wie alt ich bin? Übermäßig viel Zeit habe ich für so etwas nicht mehr.
  3. In einem beliebten Fashionpodcast wurde die Spielortverlegung als „ausgestreckter Mittelfinger des DFB in Richtung Rostock“ bewertet. SVE, das kannst du so nicht gewollt haben! Hoffe ich doch.
  4. habe ich vergessen.

5.-7. sind die 3 Punkte, die ihr nicht hergeben wollt, schon der Versuch ist strafbar!

Reicht jetzt, oder?

Disclaimer: Ich habe persönlich nichts gegen Elversberg, sonst würde ich es ja benutzen.

Bis zu dieser Stelle war ich am Freitagabend, 4. August, gekommen, um in Erwartung einer Niederlage der Profis „bestens gelaunt“ in das Wochenende zu starten. … Wer soll denn DAS ahnen? Aber Regel ist Regel: Wenn ich nicht im Stadion bin, gibt es keinen Bericht von mir.

Schaut daher ruhig mal beim 65Journal vorbei.

Ha-Ho-Höre!

Gäbe es ein Intranet für Fußballfans, dieser Spieltag würde einen nützlichen Ablauf für den Heimspielbesuch auswärtiger Zuschauer*innen darstellen.

  1. An- und Rückreise per Bahn klappen mustergültig. Die Regionalzüge nach Rostock und zurück verkehren fast auf den Punkt. Lediglich bei der Abfahrt in Schwerin gibt es einen kurzfristigen Gleiswechsel, für den mir eine halbe Drehung genügt, denn die Bahnsteigplattform bleibt dieselbe, kein Schweiß! Ich bin (noch) nicht im Besitz eines „Deutschlandtickets“, da ich gern mit IC oder ICE zu reisen pflege, aber für einmal Rostock und am gleichen Tag zurück ist das selbst mir zu dekadent, erst recht, wo jetzt die Bauarbeiten bei Schwaan beendet sind und die Züge wieder ohne SEV fahren. Fix das MV-Ticket gezogen, dann heißt es „Bahn frei!“. Nützlicher Lifehack: In der 1. Klasse sind die Sitze auch nicht besser, stehen dafür aber in ausreichender Anzahl zur Verfügung und man muss nicht über Fahrräder im Gang klettern.

Auf der Heimfahrt habe ich tatsächlich das komplette Großraumabteil für mich allein. Ich beginne zu ahnen, wie sich ein Ligaspitzenreiter fühlen muss. Vor und nach dem Stadionbesuch ist noch Zeit für ein/zwei Getränk/e, die ich mir im „Haltepunkt“ und der „Roten Erde“ gönne. Die liegen beide direkt am Weg, äußerst praktisch.

„1529 zahlende Zuschauer“ wurden vom Stadionsprecher verkündet, ich hätte da echt mehr erwartet, trotz der zeitgleich spielenden Profis. Diese dürften ihr Erscheinen aber nicht bereut haben, sofern sie nicht zu der überschaubaren, aber tapferen Schar im Gästeblock gehörten. Letzteren gebührt Respekt für ihren unverzagt zelebrierten Support der eigenen Mannschaft. Die Umstände waren natürlich günstig: Keine „Konkurrenz“ und hervorragende Akustik unterm Tribünendach dank leerer Ränge auf Nord-, Ost- und Südtribüne. Selbst der Spielverlauf brachte sie nicht zum Schweigen, weshalb sich die CFC-Spieler nach dem Spiel zu Recht vor dem Gästeblock bedankten.

Ach ja, der Spielverlauf. Für unsere „Amas“ beginnt es ja wenig ermunternd. Schon nach zwei Minuten liegt der Ball im Hansa-Tor, ein kurz „geklärter“ Ball wird von einem Chemnitzer Spieler an der Strafraumgrenze abgefangen, der mit platziertem Flachschuss Max Hagemoser überwindet. Geht ja „gut“ los.

Unsere junge Mannschaft schüttelt den frühen Rückstand schnell ab und macht sich geduldig, aber zielstrebig auf, den Spielstand zu korrigieren. Dabei gefällt mir persönlich Sebastien Thill ausnehmend gut, der als Anspiel- und Umschaltstation im Mittelfeld und im Zusammenspiel mit Pascal Breier immer wieder Ausgangspunkt vielversprechender Offensivaktionen ist. Und dann haben wir heute mit Mike Bachmann einen überaus torhungrigen Vollstrecker auf dem Platz. Es macht Spaß, den Jungs zuzusehen. Gut, ich will nicht länger so tun, als würde ich etwas davon verstehen. Außerdem sagen Bilder mehr als Worte, deshalb empfehle ich den Spielbericht bei „Sport im Osten“ (MDR/YouTube).

Public Viewing

Mit 6:1 endet das Spiel, nur die Nachrichten aus Saarbrücken sind ein kleiner Wermutstropfen in der allgemeinen Freude. Aber Moment, Tor Elversberg nicht gegeben? 11 Minuten Nachspielzeit? Während sich die U23-Spieler ihren Applaus von der Westtribüne abholen, läuft auf der Anzeigetafel die Übertragung der 2. Liga. Was da passiert, wisst ihr inzwischen längst. Nach dem 2:1 für Hansa kennt der Jubel keine Grenzen, die an ihren Plätzen verbliebenen Fans eskalieren gemeinsam und stimmen lautstark in das von der Stadionregie angespielte „Hansa forever“ ein. Natürlich nicht vergleichbar mit dem Durchdrehen im 900 Kilometer entfernten Ludwigspark, aber auch das ist ein unvergesslich schöner Gänsehautmoment mit Augenjucken. Ob Ludwigspark, Ostseestadion, Haltepunkt, Rote Erde oder nicht zuletzt irgendwo auf der Nordsee (Grüße an die Reisegruppe Glengoyne), es gilt:

Hansa here, Hansa there, Hansa every f#in‘ where!

7fc96292-429c-4163-93af-821e83ae299a

Zweitausend für Boulette

Ich möchte noch an eine Hansalegende erinnern. Ich bin mir sicher, dieser Tag hätte „Boulette“ große Freude bereitet. 2000 Zuschauer bei den „Amas“ hatte er sich immer gewünscht, davon waren wir heute ein ganzes Stück entfernt. Aber die nächste Gelegenheit lässt nicht lange auf sich warten. Am 16. August kommt Energie Cottbus ins Ostseestadion.

Alle hin da!

Hinterlasse einen Kommentar

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..