Marteria – „Alle oder keiner 2018“, Gäste: Feine Sahne Fischfilet
Rostock, Ostseestadion, 1. September 2018
Kommentarlos, unter strikter Vermeidung jeglichen Blickkontaktes, steuert der Fahrer der Linie 25 seinen Bus zweieinhalb Stunden vor Veranstaltungsbeginn an den bei der Haltestelle „Deutsche Med“ wartenden, überraschten (Beinahe-)Fahrgästen vorüber. Im Fahrgastraum sitzen und stehen die Passagiere dicht gedrängt, vielleicht passen noch drei oder vier Personen hinein, aber offenbar hat das Rostocker Nahverkehrsunternehmen RSAG den Titel des heutigen Konzertes verinnerlicht: Alle oder keiner. Nur eben leider, ohne dies potentiellen Kunden mitzuteilen – Mythos Kommunikation. Weiterlesen →
Es war nur eine kurze Strecke zu fahren bis nach Eschwege. Als ich gegen 8 Uhr erwache, steht der Nightliner schon eine Weile hinter der Seebühne, wo Feine Sahne Fischfilet heute das diesjährige Programm abschließen wird. Verdammt, jetzt hätte ich mich fast vertippt, der Unterschied zwischen „Abschließen“ und „Abschießen“ beträgt ja nur nur einen Buchstaben. Freudscher Verschreiber nennt man das wohl. Aber der Reihe nach. Weiterlesen →
Teil 2: Taubertal Festival, Rothenburg o.d.T., 10. August 2018
Ich starte in den Tag mit einer ausgiebigen Dusche. Der Platz in der Zelle ist äußerst eng bemessen, ich vermute, dass ich nicht zur üblichen Zielgruppe gehöre. Mich beschäftigt die Frage, ob Körperpflege am zweiten Tag überhaupt noch Punk ist. Egal – wichtig ist, was unten (aus der Kabine) rauskommt – oder so. Frisch gesäubert begebe ich mich zum Frühstück. Eine halbe Stunde später bin ich – nun auch gesättigt – bereit, in den Tag zu starten.
Wir sind heute etwas später dran, unser Auftritt ist für die Zeit von 19:40 bis 20:40 vorgesehen. Wetterbedingte Störungen sind nicht zu erwarten, es sieht also nach einem gechillten Tagesablauf aus. Zunächst schauen wir uns ein wenig auf dem Gelände um. Von der Bühne aus hat man einen sagenhaften Ausblick über die Eiswiese hinweg, auf der sich das Publikum aufhalten wird, in Richtung der Stadt Rothenburg, die auf einem Berg thront, als hätte sie einer der Alten Meister dorthin gemalt. Die märchenhafte Wirkung wird sich nach Einbruch der Dunkelheit noch verstärken, wenn die Stadtsilhouette von unten aus mit Scheinwerfern angestrahlt wird. Rückblickend ist das auf jeden Fall die Festivalbühne mit der schönsten Umgebung. Weiterlesen →
Teil 1: Rocco del Schlacko, Püttlingen, 9. August 2018
Now I’ve had the time of my life No, I never felt like this before …
„Kannst du im Bus schlafen?“ Die wichtigste Frage wird mir noch vor dem Einsteigen in den Nightliner in Berlin gestellt. Also, wenn ich in der Zeit meines „Ehrendienstes“ eins gelernt habe, dann jede sich bietenden Gelegenheit zu nutzen, einen durchzuziehen, egal, wie ruhefeindlich die Umgebung ist. Meine Antwort kann daher nur lauten: „Ich hoffe, die anderen können es.“ Rückblickend betrachtet, war das wohl in den vier gemeinsam im rollenden Schlafsaal verbrachten Nächten der Fall, jedenfalls sind keine Klagen über unangemessene Lärmbelästigung zu mir durchgedrungen.
Zwei Busse starten am Mittwochabend von Berlin aus zu einer ganz besonderen Tour. Die Reise führt nach Püttlingen, Rothenburg ob der Tauber und Eschwege und von dort aus wieder zurück in die Hauptstadt. Kenner der Festivallandschaft im deutschen Süden und Südwesten wissen Bescheid: Es geht nacheinander zum „Rocco del Schlacko“, „Taubertalfestival“ und dem „Open Flair“. Im ersten Bus befinden sich Leute, die an solche Ausflüge gewöhnt sind, die Musiker und Crew von Feine Sahne Fischfilet, während das zweite Gefährt von „Touristen“ in Beschlag genommen wird. Weiterlesen →
„Und … wie fandest du es?“ Was für eine Frage. Es ist zehn Minuten vor halb zwölf am Freitagabend, als Christoph, Jacobus, Kai, Max, Monchi und Olaf schweißgebadet die Treppe hinter der Bühne herunter kommen und von Technikern und ein paar „Ölmützen“ in Empfang genommen werden, während auf der anderen Seite der tosende Jubel von 6000 Menschen nach zwei Stunden im emotionalen Ausnahmezustand nur langsam nachlässt. Jetzt, nur wenige Minuten nach dem furiosen Finale, schaffe ich es vor lauter Adrenalin nicht, auf Monchis einfache Frage eine Antwort zu geben, die über das übliche „Geil! Hammer! Wahnsinn!“ hinaus ginge, also lasse ich es in dem Moment einfach. Weiterlesen →
Feine Sahne Fischfilet – Überraschungskonzert zum Albumrelease „Sturm & Dreck“
JFZ Weinert Königs Wusterhausen, 15. Januar 2018
Alles begann mit Thommys mysteriöser Ankündigung: „Nimm dir mal im Januar nichts vor. Ich habe da was in unserem Jugendzentrum am Start. GenauenTermin sage ich dir noch, wer oder was es ist, muss ich noch für mich behalten, aber das wird wohl die letzte Gelegenheit, mit DER Truppe etwas in dieser Form und in so einem kleinen Laden zu machen, bevor die völlig durch die Decke gehen.“Weiterlesen →
Feine Sahne Fischfilet – Albumrelease „Sturm & Dreck“, Ballsaal Tucholski Loitz, 13. Januar 2018
Nun ist es endlich erschienen: „Sturm & Dreck“, das inzwischen fünfte Album von Feine Sahne Fischfilet, einst „Vorpommerns gefährlichste Band“ mit Verfassungsschutz-Zertifikat. Dank frühzeitiger Vorbestellung halte ich die frisch gepresste Scheibe schon einen Tag vor dem offiziellen Erscheinungstermin in den Händen, das Hauptverdienst daran gebührt meinem Lieblings-DHL-Zusteller, der mich zu Hause nicht antrifft und das Päckchen eben einfach mit zu meiner Arbeitsstelle bringt und mir so den Weg zur Postfiliale am nächsten Tag erspart.
Vor allem aber gibt mir das die Möglichkeit, mich in die neuen Songs ein bisschen einzuhören, bevor die große Releaseparty in Loitz steigt, für die ich erfreulicher Weise eines der begehrten Tickets ergattern konnte, fürwahr ein herausragender Start in das Musik- und Konzertjahr 2018.Weiterlesen →