Das Zeitfenster zur Regeneration nach dem rauschenden Samstagabend ist ungewöhnlich groß, erst für 10 Uhr ist die Abfahrt des Busses angesetzt, der uns am Sonntag knapp 60 Meilen in nordwestlicher Richtung durch die Highlands und wieder zurück transportieren wird. Viel Zeit, um dem Wochenende angemessen auszuschlafen, und doch gelingt es nicht allen, die Reisetauglichkeit herzustellen. Ein Platz bleibt unbesetzt, als der Fahrer die Tür verriegelt und sein Gefährt in Gang setzt. Weiterlesen →
St. Johnstone F.C. v. Celtic F.C. 0:4, McDiarmid Park, 4. November 2017
Freitag
Knapp ein Jahr ist vergangen seit der letzten Schottland-Reise, höchste Zeit also, das Köfferchen zu packen und ins gelobte Land aufzubrechen. Die Ropiraten-Reisegruppe besteht in diesem Jahr aus 31 (einunddreißig!) Mitgliedern.
Geflogen wird vom Flughafen Hamburg, der zwar den Namen Helmut Schmidts trägt, was aber das Fehlen einer Institution, vergleichbar mit dem Kilkenny Pub in Berlin-Schönefeld, nicht wirklich wettmacht. Immerhin sorgt man sich in der Hansestadt um die Bespaßung der im Transitbereich Wartenden. Die wiederholte, dabei stets entspannt-freundliche Aufforderung an die Besitzerin einer schwarzen Damenhandtasche, ihr gutes Stück doch bitte am Abfluggate in Empfang zu nehmen, ist schon irgendwie speziell, im Allgemeinen erfreuen sich herr(inn)enlose Gepäckstücke sonst ja keiner allzu großen Popularität. Weiterlesen →
Sonntagmorgen, erster Advent, ein guter Tag, um einen neuen Ground kennenzulernen. Gegen 9 Uhr sitze ich beim Frühstück, unser Spiel wird um 15 Uhr angepfiffen, es ist also eine Menge Zeit zu überbrücken. Ich breche vom Frühstückstisch zu einer kleinen Runde durch die Innenstadt auf, um ein paar Postkarten und Briefmarken aufzutreiben. Die Straßen der Stadt sind angenehm leer, kein Vergleich zu dem biblischen Gedränge an Geschäftstagen. In einem Souvenirgeschäft in der Nähe des Hauptbahnhofes habe ich Erfolg, so dass ich nach einer knappen halben Stunde den Rückweg ins Hotel antrete. Weiterlesen →
Das Programm des zweiten Tages findet in verschiedenen Gruppen statt: Die Glengoyne Distillery lockt mit Tasting und Speisen, woran sich zwei Drittel der Reisegruppe beteiligen, und im Glasgower Westen rollt der Ball, wobei acht von uns dabei sein werden.
Anstoß ist schon um 12:15 Uhr, also brechen wir ohne unnötige Kunstpausen mehr oder weniger direkt vom Frühstückstisch zum Firhill Stadium auf. Getreu der alten Weisheit „Getrennt marschieren, vereint zuschlagen“ setzen wir uns in zwei Gruppen in Bewegung. Fraktion „Knie“ besteigt zu viert ein Taxi, die restlichen vier nehmen die bereits gestern von mir beschrittene Route mit der U-Bahn, im „Woodside Inn“, dem letzten Pub an der Strecke, werden wir uns wiedervereinigen und noch ein Getränk zu uns nehmen. Weiterlesen →
Es ist das letzte Wochenende im November, und das bedeutet was? Richtig, die Ropiraten begeben sich auf ihren alljährlichen Wochenendausflug in das Land, dem die Menschheit das großartige Wasser des Lebens verdankt. Ziel der Reise ist in diesem Jahr Glasgow, der Spielplan der schottischen Fußballliga SPFL hielt für uns die Begegnung Celtic F.C. gegen St. Johnstone bereit – theoretisch jedenfalls. Praktisch sah es so aus, dass sich die Bhoys für das Finale des Ligapokals („Betfred Cup“) qualifiziert hatten und somit das Ligaspiel dem für den Sonntag angesetzten Finale weichen musste. Weiterlesen →
Unser letzter Tag in Inverness ist angebrochen, der traditionelle Blick aus dem Fenster des Frühstücksraumes offenbart Unerhörtes: Über den Hängen am jenseitigen Ufer des „River“ strahlt ein azurblauer Himmel, als wäre das das Normalste auf der Welt. Sonnenschein über den Highlands – um das zu erleben, zahlen andere viel Geld, wir bekommen das frei Haus, wenn auch ein bisschen spät. Macht nichts, wir wollen das Tageslicht nutzen, um uns noch ein bisschen im Stadtzentrum umzusehen, außer den das Hotel umgebenden Bars haben wir bisher ja nicht wirklich viel davon mitbekommen.
Eine kleine Bootstour in der Moray Firth stand kurzzeitig noch als Option auf dem Programm, die mit uns verabredeten Wale sollen aber kurzfristig abgesagt haben, die wollen wohl auch lieber das schöne Wetter genießen, als sich von Touristen begaffen und begrapschen zu lassen. Uns passt das dennoch ganz gut, denn so haben wir mehr Zeit für das (ich muss es einfach nochmal sagen) göttliche Frühstück im Mercure. Zeit, die wir später am Tag noch gut gebrauchen könnten, aber wer soll das ahnen. Weiterlesen →
Heute gibt es endlich Fußball. In der Scottish Professional Football League ist Titelverteidiger und Spitzenreiter Celtic zu Gast bei Inverness CT, wie schon erwähnt, war diese Ansetzung ausschlaggebend für die Terminierung unserer Reise und das ganze Drumherum. Der Blick aus dem Hotelfenster verheißt wettertechnisch nichts Gutes, es regnet unaufhörlich, Fritz Walter hätte sicher seine helle Freude an den Bedingungen gehabt. Nach den Niederschlägen der letzten Woche soll sogar eine Absage zeitweise im Raum gestanden haben, zum Glück entscheidet sich bei der letzten Platzbegehung am Morgen, dass das Spiel stattfinden kann. Anstoß ist schon um 12:15 Uhr, mächtig früh, aber am Ende wird sich das als Glücksfall erweisen. Weiterlesen →
Tomatin Distillery & Loch Ness mit Urquhart Castle
Der Sonnabend startet mit einem fürstlichen Frühstück im Hotel. Das umfangreiche, vielfältige Angebot haut mich regelrecht vom Hocker, in stillem Gedenken an das „continental breakfast“ im Glasgower Eurohostel muss ich mit einer Träne kämpfen. Vom Frühstückstisch aus habe ich eine tolle Aussicht auf den in kaum 50 Metern Entfernung vorbeifließenden Fluss, der Loch Ness über Moray Firth mit der Nordsee verbindet. Der Name des Flusses ist übrigens „River“, wie Reiseleiter Pfütze in nächtelanger investigativer Recherche herausgefunden hat.
Nach so viel landeskundlicher Theorie ist es Zeit für praktische Erfahrungen, die der heutige Tag für uns bereithält. Eine wesentliche Rolle wird dabei Wasser in den verschiedensten Aggregatzuständen spielen. Ab 9:45 Uhr trudeln alle nach und nach im bereit stehenden Bus ein, der sich pünktlich um 10 Uhr in südöstlicher Richtung in Bewegung setzt, Ziel ist die Tomatin Distillery. Weiterlesen →
Der Tag beginnt wie ein italienisches Partisanenlied: Eines Morgens, in aller Frühe, nämlich genau um zwei Uhr, reißt mich der Wecker aus dem Halbschlaf, eine halbe Stunde später fahre ich schon durch dichten Nebel in Richtung Berlin-Schönefeld, von wo aus ich als Teil einer 24-köpfigen Reisegruppe der Rostocker Ropiraten zu einem verlängerten Wochenende in Inverness, Hauptstadt des schottischen Verwaltungsbezirks Highland, aufbrechen werde.
Vor uns liegen vier intensive Tage voller Kultur in allen Facetten, die dieses Wort bereit hält, wir werden Schottland von seinen schönsten Seiten erleben: überaus gastfreundliche und lebensfrohe Menschen, großartige Landschaften, historische Bauwerke und die Tradition der Herstellung und des Genusses von Whisky. Sogar ein Fußballspiel der Scottish Professional Football League steht auf dem Programm. Na gut, um ehrlich zu sein, war dieses Spiel Anlass der Reise und maßgeblich für die Bestimmung von Reiseziel und –termin, fügt sich aber harmonisch ins Gesamtpaket ein, ohne dieses zu dominieren. Ganz nebenbei verhelfen wir übrigens mit unserer Abwesenheit vom Ostseestadion an diesem Wochenende sogar dem F.C. Hansa zum langersehnten ersten Sieg in der Liga seit August, jedenfalls wird das von dem einen oder anderen Ex-Kumpel behauptet. Ach ja, und das Rätsel um Nessie ist auch keines mehr. Weiterlesen →
Es ist Sonntag, letzter Tag der Woche und unser letzter Tag in Glasgow. Die Zeit ist wieder einmal wie im Fluge vergangen, wir sind wieder um zahlreiche Eindrücke und Erlebnisse reicher. Für heute gibt es kein vorgeplantes Programm, das ermöglicht jedem Reisenden unserer Gruppe, sich auf seine Weise von unserem Gastland und dieser großartigen Stadt zu verabschieden.
Möglichkeiten dafür gibt es genug, ein paar von uns besuchen, wie bei der Stadtrundfahrt beschlossen, am Vormittag Glasgow Cathedral und Necropolis, schauen in der Tennent Brauerei vorbei und wollen danach noch zum Saracen Head, wo ab 16 Uhr Livemusik angekündigt ist. Ich überlege noch kurz, zum Viertelfinale der Championsleague (Frauen) zwischen Glasgow City und Paris St. Germain zu fahren, als ich jedoch am Bahnhof Queen Street Station eintreffe, fährt gerade der letzte Zug, mit dem ich noch rechtzeitig nach Airdrie gelangt wäre, ab. Weiterlesen →