Wasted in Jarmen 2024, 6.&7. September 2024
Ich könnte jetzt einfach die früheren Wasted-Artikel abschr…, ich meine: kopieren und die Namen der Akteur*innen aktualisieren. Laaaaangweilig. Das wird also kein „richtiger“ Festivalbericht, aber vielleicht habt ihr Lust, ein paar „Dorffest“-Impressionen mit mir zu teilen.
Wie man sich bettet …
Ich darf erneut den Komfort meines sehr exklusiven Privatquartiers aus dem letzten Jahr genießen, mit allen Vorzügen, die der Campingvariante leider abgehen: Bequemes Lager, Sauberkeit, Duschen und … (ihr wisst schon) ohne Anstehen, himmlische Ruhe die ganze Nacht und „Halbpension“. Riesen-Dank nochmal an die wunderbare gastgebende Familie.
Als Bonus bekomme ich auch noch eine unerwartete Begegnung mit einem von mir sehr geschätzten Künstler geschenkt, der ebenfalls hier nächtigt. Ich könnte nicht erfreuter sein, das ist die goldene Schleife um mein Wasted-2024-Gesamtpaket. Beste Grüße nach Berlin. ❤
Danke für die Angst!
Ebenfalls wie im Vorjahr kann ich alle Wege zu Fuß zurücklegen, was sich dank morgendlicher Mitnahme im Fahrzeug am Ende auf den zweimaligen Heimweg jeweils nach Veranstaltungsende auf der Hauptbühne beschränkt. Bleibt das Abenteuer „Heimweg“, das kann sich echt sehen lassen, besser: nicht sehen.
Es ist wenig mehr als 1 km zu gehen. Puh, ich klinge gerade wie ein Skyfußballbundesligakonferenzkommentator, ihr dürft das gern beim Scrabble verwenden. Also ein Kilometer. Das ist keine Strecke, für die ich Atemunterstützung brauche.
Aber wir waren gerade bei „nicht sehen“. Ich habe seit ein paar Jahren mitunter Schwierigkeiten, mir Wege zu merken, selbst bei Tageslicht. Die ersten etwa 400 Meter bildet ein Radweg durch ein Waldstück, der bald zum Trampelpfad mutiert. Wenn man es weiß – OK. Es ist nur schon dermaßen dunkel, dass ich wirklich gar nichts erkennen kann. Letztes Jahr wäre ich fast auf ein paar Leute aufgelaufen, die genauso lautlos und unsichtbar unterwegs waren wie ich. Das hätte was werden können. Der Weg endet an einer Art Kreuzung, ab jetzt steht hier und da eine Laterne. Nun kann ich sogar meine Orientierungspunkte erkennen, die ich mir im Hellen eingeprägt hatte.
Auf dem Weg in die Siedlung muss ich an einer Bank vorbei, also ich meine die Sitzgelegenheit, letztes Jahr saßen da am Freitagabend zwei Typen herum, die ich nicht einordnen konnte. Es ist bekannt, dass es in der Gegend auch nicht wenige Leute gibt, die das Festival nicht so geil finden, was nicht an der zu lauten Musik liegt. Und nun sitzen die da kurz vor stockdunkler Mitternacht einfach so herum? Was für Freaks! Ich bleibe auf der anderen Straßenseite und gehe weiter, bin aber unsicher, wann ich wieder abbiegen muss. Ich kehre nochmal um, um unbeobachtet bei googlemaps nachzusehen, dann nehme ich erneut Anlauf und gehe wieder an der Bank vorbei, den starren Blick konzentriert nach vorn gerichtet. Und jetzt … passiert nichts. Ich schätze, die denken gerade „was für ein Freak“ und wenden sich wieder ihren Getränken zu. Am Sonnabend ist dann niemand da. Und dieses Mal? Same procedure, nur sind es jetzt vier oder fünf. Vorpommern, man muss es einfach lieben.
Freitag
Für meine Ruhepausen genieße ich die Gastfreundschaft der Rostkloppers, deren Pavillon mir als Basecamp Sitzgelegenheit und Schatten bietet. Ich verfolge den Vortrag über ihre Aktivitäten in und für Nepal. Ich gehe davon aus, dass es noch eine eigene Veröffentlichung geben wird, schaut gern auf ihrer Homepage nach. Dort findet ihr auch Möglichkeiten zur Unterstützung.
Es folgt eine Lesung von Thees Uhlmann aus seinem Bestseller „Sophia, der Tod und ich“ Nun habe ich das Buch gelesen, die Theateraufführung in Schwerin gesehen und es mir vom Autor vorlesen lassen. Fehlt noch der Film. Auch der kann ja nur gut sein, schließlich ist Charly Hübner beteiligt.
Danach pendle ich zwischen Paletten- und Hauptbühne, bevor die Beatsteaks einen furiosen Schlusspunkt hinter den ersten Tag setzen.
Sonnabend
Der Tag startet für mich wortlastig: Ein Vortrag von Michael Noetzel, MdL, zum Thema „Neonazistische Kultur in MV“.
Die Akteure des Podcasts Sucht und süchtig erzählen über ihre Erfahrungen mit Abhängigkeit, wie sie den Ausstieg gefunden haben und welche „Fallen“ auch danach warten können, und den Umgang damit. Sehr wertvoll für Betroffene, aber auch Familien und Freunde. Das war ein sehr bewegender Vortrag, einschließlich der Beiträge aus dem Publikum. Den Podcast könnt ihr in der ARD-Audiothek hören.
Mit einer Autorenlesung aus „Alles für den FCH!“, es geht um denkwürdige, richtungweisende Spiele in der fast 60jährigen Vereinsgeschichte, ab nun liegt mein Fokus wieder auf der Musik. Und wie!
Larrikins, Dear Robin, PA69, Fuselwoche, Loikaemie und natürlich Feine Sahne Fischfilet.
Ein paar Bilder von beiden Tagen findet ihr in meinem Instagram-Account.
Seit dem ersten Wasted dabei ist die Freie Schule Güstrow, wie immer, mit ihrem Bratwurststand, und in diesem Jahr auch mit ihrer Schulband Flying Thunders, die ich dummerweise verpasst habe. Sorry, dafür kaufe ich beim nächsten Mal noch eine Wurst mehr.
Das war’s in aller Kürze und Oberflächlichkeit, bis zum nächsten Mal!
10. September 2024 um 16:04
Danke für den Hinweis mit Instagram. Da Dein Name einzigartig ist, konnte ich mich auf dem anderen Kanal an mehr Fotos erfreuen.