Hanseator

Musik & Fußball

Sieg und (fast) Spielabbruch

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F.C. Hansa Rostock – SG Dynamo Dresden 1:0, 22. Februar 2025, Ostseestadion, 3. Liga, 25. Spieltag

Vorbemerkung

Ich möchte gewissen Auswüchsen dieser Seite des „modernen Fußballs“ hier keine Plattform bieten, kann aber bei diesem Bericht die Begleiterscheinungen um das Spiel auch nicht komplett ausblenden, dafür war das Vorgefallene zu krass. Ich habe aber manches nicht unmittelbar wahrnehmen können. Mir zugängliche Informationen stammen also hauptsächlich aus Pressemeldungen, die sich wiederum auf Erklärungen der SG Dynamo, des F.C. Hansa und der Polizei beziehen, und wenigen persönlichen Schilderungen von unbeteiligt Anwesenden mit besserer Sicht auf das Geschehen.

Mit eigenen Augen gesehen habe ich vor dem Spiel den Einschlag einer Signalrakete neben den Dresdener Spielern, die sich auf dem Feld vor Block 8 und 9 aufwärmten, was selbst, wenn es der einzige Vorfall wäre, schon komplett drüber ist.

Das „Feuerwerk“ zum Ende der Halbzeitpause war schon im Gange, als ich von der Promenade West auf meinen Tribünenplatz zurückkehrte, ich konnte nicht erkennen, von wo nach wo geschossen wurde, sah nur explodierende Feuerwerkskörper im und über dem Gästeblock und im „Pufferbereich“ zur Südtribüne. Wer da nun wirklich „provoziert“ oder „reagiert“ hat, wird hoffentlich die angekündigte „Aufarbeitung“ ergeben. Meine Hoffnung, dass beide Vereine dabei professionell und ergebnisorientiert zusammenarbeiten, schon um ein vernünftiges Miteinander in der Zukunft zu ermöglichen, ist nach Lektüre der verschiedenen Statements, gering, bei allem Verständnis für das Bemühen, im Hinblick auf zu erwartende sportgerichtliche Konsequenzen den eigenen Schaden zu minimieren, oder einfacher ausgedrückt: „Die anderen“ haben aber … diesdas blabla …

Von mir gibt es also keine Bewertung oder einseitige Schuldzuweisung, nur soviel: Großer Sport von allen Beteiligten sowie aktiven Unterstützern. Fickt euch!

Gute Besserung den Verletzten!

Darf ich mich nach allem noch über das Spiel und Ergebnis freuen? Das tue ich hiermit:

Der Schwung von Mannheim

Gemäß Energieerhaltungssatz kann innerhalb eines geschlossenen Systems Energie nicht erschaffen oder vernichtet, dafür aber umgewandelt werden. Es galt also, das Fiasko von Mannheim in erster Linie als „dornige Chance“ (um hier noch ein bisschen herumzulindnern, haha – die hätten gern 5 bekommen) zu begreifen und den Frust in positive Motivation zu verwandeln.

Mannschaft und Trainerteam können trainieren. Und ich? Ich habe in der Vorspielwoche schöne Gelegenheiten, den Ärger einfach wegzuatmen, zum Beispiel ein konspiratives, stimmungsvolles Happening der Red Earth Society am Dienstag in der ihren Namen tragenden Rostocker Lokalität. Grüße an alle, die dabei waren. Und Psst!

Der Vorabend des Spieles gehört einer beschwingten Ausfahrt auf der „Käpp‘n Brass“, musikalisch umrahmt von MudÖM-Shanty’n’Roll und einer mitreißenden Releaseshow zum neuesten Tonträger aus dem Hause Larrikins. Was für eine Einstimmung. Also an uns würde es nicht scheitern, Dy-Dy-Dy… an der Punktemitnahme zu hindern. Vielleicht sollten wir das beim nächsten Gastspiel in Elbflorenz mal auf der Elbe machen. Irre Vorstellung, hätte aber echt was.

Seit dem berüchtigten Fototermin 2014 sind die „Wächter des Nordens“ ja immer etwas angespannt, wenn es heißt „Saxoniae ante portas“, und so patrouillieren geblacknorthface’te Spähtrupps demonstrativ unauffällig zwischen S-Bahn und Teepott, allesamt übrigens ausgesprochen nette junge Leute, wenn ich das mal anmerken darf. Touristen erschrecken? Doch nicht in W’münde! Das ist der Job der einheimischen Möwen. Insidertipp für künftige Besuche: Holt euch euer Fischbrötchen nach Sonnenuntergang, die Räuber sehen im Dunkel nicht so gut, und ihr könnt ungestört speisen.

Deine Spuren im Sand

Dass Sachsen im Sommer gern an der Küste im Sand spielen, ist bekannt. Entsprechend war das Spielfeld präpariert, aufmerksame Gastgeber, die wir sind. Den Äußerungen nach dem Spiel zu urteilen, wurde das gästeseitig nicht als Geste der Gastfreundschaft wahrgenommen. Im Gegenteil, die dickste Tormöglichkeit der Schwarz-Gelben wurde versemmelt, weil „der Ball nicht richtig aufgesprungen“ ist (Trainer sinngemäß in PK). Sorry, das haben wir natürlich so nicht gewollt. Oder vielleicht doch? Mit seinen Laut’rer Wurzeln hat der F.C.H. natürlich die alte, erfolgsgekrönte Erzgebirgstaktik in seiner „DNA“ verewigt: Mache Jahreszeit, Wetter und Platz zu deinen Verbündeten.

Mit einer tollen kämpferischen Mannschaftsleistung gelingt es Hansa, den spielstarken Dresdnern über weite Strecken den Schneid abzukaufen. Das schafft die Truppe nicht immer, aber immer öfter. Wenn das so weitergeht, lässt es sich doch ganz zuversichtlich auf den weiteren Saisonverlauf blicken.

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Spielberichte:         Hansa               Dynamo

Bericht turus

 

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