F.C. Hansa Rostock – FC Erzgebirge Aue 4:1, 12. März 2025, Ostseestadion, 3. Liga, 28. Spieltag
Drei Heimsiege in Folge
Und es sind zugleich Siege an drei Spieltagen in Folge. Was könnte da für eine Zahl stehen, wenn an allen Ligastandorten gültige Konzepte vorlägen? Wenn ich zurückdenke, mit was für Serien wir uns vor einem Jahr beschäftigen mussten, wird mir ganz anders. Aber was willste machen? Für irgendwas musste das alles ja gut sein. Zum aktuellen Zeitpunkt macht der wöchentliche Blick auf die Tabelle wieder Spaß, was sich auch über die Spiele sagen lässt. Das Ostseestadion ist, mit Ausnahme des Gästebereiches regelmäßig so gut wie ausverkauft, und der Blick in die Gesichter der Fans auf dem Nachhauseweg erwärmt die Herzen, ein Effekt, der nun langsam gern auch auf „jahreszeitgerechte“ Außentemperaturen übergreifen darf. Schönwetterfan!
„Die“ Medien
Die sehr harmonische Pressekonferenz nach dem Spiel führt wieder einmal vor Augen, was für ein feiner Kerl und grundsympathischer Mensch Jens Härtel doch ist. Kein öffentliches Jammern wegen der doch recht fetten Niederlage, präzise, sachliche Kurzanalyse des Spiels aus seiner Sicht und der Blick nach vorn gerichtet, alles ausgesprochen locker. Ich kann ihm nur wünschen, dass es lange so bleiben möge.
Natürlich gelang es offenbar einer Lokalzeitung im Eins gegen Eins, Jenser ein paar Worte des Ärgers aufgrund der schweren Verletzung des Spielers Marcel Bär zu entreißen und dem neu verlegten Rasen „eine Mitschuld“ zu geben (hinter der Bezahlschranke). Lasse ich mal, mangels genauerer Informationen, so stehen, wichtiger ist, dass die Verletzung geheilt wird und der Spieler nach hoffentlich nicht zu langer Behandlung und Reha wieder ins Training zurückkehrt. Tolle Reaktion in der Spielsituation durch das Publikum übrigens, beim Verlassen des Innenraums gab es aufmunternden Applaus von den Tribünen.
Pures Comedy-Gold bietet das Doppelinterview von Hansa TV mit Ryan Naderi und Benjamin Uphoff, leider bleibt die Chance zur Mega-Pointe auf dem televisionären Elfmeterpunkt liegen.
Arvid zu Ryan Naderi: Ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal eine Vorlage von einem Torwart gesehen habe. – Stimme aus dem Off: Ich auch nicht.
Arvid zu Benjamin Uphoff: Wann hast du das letzte Mal eine Vorlage gemacht, kannst du dich erinnern? – B.U.: Das ist meine erste.
In mir brodelt es, aber auf die naheliegende Antwort kommt leider keiner der drei Akteure: „Mannheim!“ Hansa und die Chancenverwertung – neverending story. 🙂
Im Spiel gibt es dagegen über die Nutzung der Torchancen nichts zu meckern. Schon nach 15 Minuten liegt der Ball zum zweiten Mal hinter dem ebenso tapferen wie großartigen Martin Männel im Tor. Zuerst nach Zuckerpass von Benno Dietze für Jan Mejdr, Hereingabe von rechts, und eiskaltem Abschluss durch Adrien Lebeau.
Absolute Sahne der zweite Treffer: Ein langer Abschlag von Benjamin Uphoff erreicht Ryan Naderi, ein paar Schritte zwischen zwei Abwehrspielern hindurch in den Strafraum, und gleich liegt der Ball wieder im Netz. Das alles geht schneller, als ich das Wort „Umschaltmoment“ buchstabieren kann.
Nicht unerwähnt soll in diesem Zusammenhang die tatkräftige Unterstützung durch meinen prominenten Tribünennachbarn bleiben: „Ich gehe dann schnell mal um die Ecke, dann dauert das nicht mehr so lange mit dem nächsten Tor.“ Und siehe da, die abgegebene Menge reicht sogar noch mit für den Wismut-Ehrentreffer. Da müssen „wir“ wohl noch an der Dosierung arbeiten.
Noch vor der Pause darf dann auch Nils Fröling ran, und auch ich kann beruhigt „um die Ecke“ gehen. Wenn es läuft, dann läuft es. Das könnt ihr jetzt verstehen, wie ihr möchtet.
Den Schlusspunkt nach souveräner zweiter Halbzeit darf Chris Kinsombi setzen.
Mehr:
Spielberichte Hansa und Wismut
Heiko (Fankogge) für turus über die Ostseewoche(n)
Dann wollen wir mal schauen, was am Sonntag in Aachen geht. Ich bleibe diesmal zu Hause, war 2025 bisher nur in Mannheim dabei. Wir wissen ja, wie das ausging. Da bin ich jetzt Teamplayer, alles für den Verein!
Vielleicht gelingt es mir wieder, jemanden für einen kleinen Vor-Ort-Bericht zu gewinnen.