Hanseator

Musik & Fußball

Kurz, aber gewaltig

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VfL Osnabrück – F.C. Hansa Rostock 0:1, 9. April 2025, Bremer Brücke, 3. Liga, 32. Spieltag

Drei Spiele in einer Woche plus zeitraubende An- und Rückreise (was ist daran eigentlich „englisch“?), da reicht es wieder nur für einen Kurzreport. Bitte sehr:

Es ist mein achter Besuch an der Bremer Brücke seit 2009, nur einmal ging Hansa bei den vorherigen sieben Versuchen als Sieger vom Platz, am 17. August 2013 gewannen wir mit 2:1. Höchste Zeit also, diese Bilanz etwas aufzuhübschen, von der Tabellenposition der Mannschaft gar nicht zu reden. Das Jubeljahr 2025 ist schließlich noch lange nicht vorüber, daran muss ich mich auch selbst ab und an erinnern. Um es vorweg zu nehmen: Mit „meinem“ zweiten Sieg in Osnabrück mache ich sportlich meinen Frieden mit der Bremer Brücke.

Mit der „englischen Woche“ haben die Spielplangestalter beim DFB zunächst mal für einen stabilen Tag-/Nachtrhythmus, wenigstens für die Spieler, nach dem Sonntagabendspiel drei Tage zuvor gesorgt. Hansa macht aus der Not eine Tugend und schiebt zwischen Essen und Trinken (*scnr*) äh:Osnabrück noch ein kleines „Trainingslager“ am Wegesrand dazwischen. Gut gemacht, der Erfolg gibt dem Team recht.

Reisefieber

Für mich als (mit- und hinterher reisenden) Fan ist es nicht so einfach, auch wenn ich am Wochenende nach Essen und zurück sogar zweimal Osnabrück passiert habe. Erfreulicherweise hatte ich schon lange vorher Anschluss an eine motorisierte Reisegruppe gefunden, die mir beinahe ein Rundum-sorglos-Auswärtspaket bieten konnte.

Warum nur beinahe? Der Reisezeitplan ist sportlich, und ich bin notorischer Pessimist: Abfahrt Schwerin etwa 4,5 Stunden vor Anpfiff, erwartete Zielankunft am kommunizierten Gästeparkplatz (knapp 350 Kilometer) 17:45 Uhr. Wer schon häufig Erfahrung mit Parkplatzsuche und Gästeeinlass an der Bremer Brücke sammeln durfte, weiß, wie mutig diese Kalkulation mit einigen Unbekannten sein kann.

Ich kann schon mal vorgreifen: Den Einlass erlebe ich als äußerst entspannt, auch im, wie immer, äußerst engen Gästeblock herrscht ein angenehm relaxtes Klima, ich komme gut nach ganz oben durch die Menge, die sich vor mir teilt wie das Rote Meer einst vor Moses. Selbst als ich nach Erreichen meines Platzes noch einmal ganz schnell eine Güstrower Legende persönlich begrüßen möchte, blicke ich nur in freundliche, verständnisvolle Gesichter. Love is all around, Hansa – das schöne Antlitz des Fußballs!

Zum Showstopper hinsichtlich des Erlebens des Anstoßes im Stadion könnte am Ende das Parkplatzthema werden, wobei sich die an den Zufahrtsperren eingesetzten ortsfremden Polizeikräfte unverschuldet als wenig hilfreich erweisen: Hier geht es nicht weiter, fahren Sie mal zurück und an der nächsten Kreuzung rechts. Das hören wir mehrfach, scheint eine ausgegebene, universell passende Sprachregelung für jede Straßensperre, für die keine Ortskenntnis nötig ist, zu sein. Aber wenn man dem Hinweis oft genug folgt, landet man plötzlich doch an einem Parkplatz. Dreimal rechts abbiegen führt auch nach links.

Das alles dient angeblich der Fantrennung vor dem Spiel, interessiert komischerweise danach kaum noch jemanden. Letzter Assist ist der uniformierte Tipp an einen Teil unseres Minikonvois: Folgt mal nicht dem Navi, sondern fahrt in die andere Richtung, sonst fangen euch die Osnabrücker ab. Hmm, meinen die jetzt ihre Kollegen oder die Heimfans? Wir müssen es nicht herausfinden.

Ansonsten ist es fast noch schwieriger, aus der „Friedensstadt“ herauszukommen als hinein. Üben wir nochmal. Letzter Störfaktor der Reise ist ein nächtlicher Schwertransport auf der A24 zwischen Hamburg und Schwerin. Dann ist es überstanden. Gegen 2 Uhr falle ich auf mein Nachtlager. Perspektive: Noch dreimal aufwachen, dann ist wieder Hansa.

Zum Sportlichen

Spielberichte: VfL             Hansa

Nachtrag Essen

Um eine weitere Sichtweise einzubringen, empfehle ich das Statement der BWRH

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