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Musik & Fußball

Der Jugend vertraut

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F.C. Hansa Rostock – TSV 1860 München 1:0, 25. April 2025, Ostseestadion, 3. Liga, 35. Spieltag

Werner Lorant ⴕ

Am Ostersonntag, wenige Tage vor dem Spiel, ist die 1860er Trainerlegende Werner Lorant verstorben, ein markantes Gesicht der Bundesliga in Zeiten, als der Profifußball sich zwar schon längst auf dem unumkehrbaren Weg in die totale Kommerzialisierung befand, sich aber wenigstens noch ein bisschen Oldschoolfassade für den schönen, romantischen Schein bewahrt hatte, einer, der bei jedem Verein hätte arbeiten können. Wann immer ein Trainerstuhl „plötzlich“ frei und eine „harte Hand“ gefordert wurde, dachten viele intuitiv an ihn. Er wird fehlen, wie so viele seiner Weggefährten. Ruhe in Frieden!

Das Spiel

Es ist wieder ein schöner Fußballabend im Ostseestadion. Bis auf den Gästebereich sind die Tribünen ausverkauft, offiziell sind 26.062 Zuschauer*innen dabei. Es herrscht gute Stimmung, und auf dem Rasen zeigt die Mannschaft ihr „Heimgesicht“, das uns seit einigen Wochen so viel Spaß macht.

Nach der Kinsombi-Show gegen Verl erleben wir gegen die „Löwen“ so etwas wie eine Werbepräsentation für die Hansa-Nachwuchsakademie. Es ist eine große Freude mitzuerleben, wie die dort geleistete Arbeit immer mehr Früchte im Profibereich trägt. Ausbildungsverein Hansa Rostock – war es Frank Pagelsdorf, der das als erster so formuliert hat? Einfach eine schöne Vorstellung, dass die „neuen Krauße, Srbeny, Adamyan“ den oft zitierten „nächsten Schritt“ in vertrautem Umfeld gehen können und ohne  den Verein wechseln zu müssen, und der F.C.H. selbst sogar sportlich davon profitiert. Natürlich wachsen die Bäume nach einem besonders erfolgreichen Spiel nicht gleich in den Himmel, aber eine sportliche Leitung, die jungen Talenten Vertrauen nicht nur in Konzepten, sondern auch auf dem Rasen, also mit Spielpraxis auf höchstmöglichem Niveau schenkt, lässt die Freude auf mehr wachsen.

Spielbericht Hansa

Spielbericht 1860

Die „Rückkehr“ des P.G.

Eine dieser „Geschichten“, für die die Krawallpresse den Fußball so sehr „liebt“, ist beim heutigen Spiel der erstmalige dienstliche Besuch Patrick Glöckners im Ostseestadion seit seiner Beurlaubung Anfang 2023. Schon bei der Vorspiel-PK der Sechz’ger, der „Löwenrunde“ ist das „natürlich“ Thema, wird von ihm aber sehr souverän abmoderiert, ohne späten Groll oder Nachtragen, mit einer kleinen Ausnahme: Den Hinweis, dass es Piecke war, der ihn erst geholt und dann auch wieder verabschiedet hat, bevor es ihn selbst „erwischte“, und es sich so bestätigt habe, dass Aktionismus in den seltensten Fällen zum Erfolg führt, aber dieser kleine Seitenhieb sei ihm natürlich unbenommen. Der erhoffte Sprung über das Stöckchen entfällt.

Bleibt nur noch festzuhalten: Noch nie hat eine von PG trainierte Mannschaft im Ostseestadion gewonnen. Entschuldigung, den konnte ich nicht liegen lassen. Dafür weiß er immerhin, wie es sich anfühlt, in Bielefeld zu gewinnen, sogar mit Hansa. Und so gleicht sich wieder einmal alles aus.

Und noch ein letzter Funfact: In der Pressekonferenz nach dem Spiel nennt Glöckner den Siegtorschützen „Ruschi“ und bestätigt damit eindrucksvoll die seinerzeit vom Boulevard kolportierte „Enthüllung“, er hätte in gerade mal drei Tagen die Spitznamen aller Hansa-Profis draufgehabt.

Kulturelles

Nach dem Spiel verbreitet sich die Kunde, dass ein paar Reisende des Giesinger Gefolges bleibenden Eindruck in den Sanitäranlagen hinterlassen haben sollen, ich finde nur gerade die diesbezüglichen Pressemeldungen nicht. Wenn es denn stimmen sollte, hat sich das nun als „gesamtdeutscher“ Volkssport etabliert und wir kommen der endgültigen Einheit wieder ein Stück näher.

Wie sagte einst ein Lehrer von mir?

Zivilisation ist, wenn du ein WC besitzt, Kultur, wenn du es benutzen kannst.

Termine, Termine, Termine …

Ein vorläufiges Ende, vorbehaltlich offener juristischer Fragen, hat die nervtötende Streiterei um die Ansetzung von 3 Spielen für Hansa innerhalb von 5 Tagen gefunden., wie es sich mir darstellt, auch dank Zustimmung aus Unterhaching zur nochmaligen Neuansetzung unseres Spiels dort.

Mit unserem Pokalgegner scheint dagegen die Kommunikation nicht ganz einfach zu sein, die mehr oder weniger offiziellen Äußerungen auf Hansa-Seite (Interview mit Julius Ohnesorge, Statement zu den Pokaltickets) wirken auf mich doch etwas befremdlich – sachlich und inhaltlich nachvollziehbar, aber im Tonfall doch recht unentspannt.  Es ist wohl, wie es ist, also wäre es das Beste, wir fahren da am 1. Mai hin, regeln das sportlich-fair auf dem Platz in unserem Sinn und machen einen großen Haken dran.

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Abschließend eine sehr erfreuliche Nachricht vom Mecklenburger Spitzensport:

Deutscher Meister SSC!

Aus gutem Grund heute ein Blick über den Stadionrand hinaus: Der Schweriner SC sicherte sich am Sonnabend in einem packenden Spiel zum 13. Mal den Meistertitel in der Volleyball-Bundesliga der Frauen. Mit 3:2 konnte nach hochdramatischem Verlauf der Dresdner SC besiegt werden, womit die Finalserie “Best of 5“ im dritten Match (zuvor zweimal 3:0) zugunsten der Schwerinerinnen entschieden war. Glückwunsch!

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