Hannover 96 II – F.C. Hansa Rostock 2:1, 17. Mai 2025, Niedersachsenstadion, 3. Liga, 38. Spieltag
Fragen wir erst mal jemanden, der es wissen muss:
Dreams are my reality
Da sind wir wieder, zurück auf dem Boden der Tatsachen. Das erträumte Wunder fällt aus. Aber, ganz ehrlich und unter uns, hat irgendjemand ernsthaft damit gerechnet, dass wir einfach in Hannover gewinnen UND zur selben Zeit BEIDE (!) „Konkurrenten“ um den „Platz an der Sonne“ ihre Heimspiele verkacken? Das wäre ja wie bei der Kinderüberraschung: „gleich drei Wünsche auf einmal. Das geht nun wirklich nicht.“
Also ich, für meinen Teil, war fest davon ausgegangen, dass es exakt so eintreten würde, es geht nicht anders, also wird es geschehen. Mit dieser Meinung stehe ich nicht allein, wie beim Rundblick durch die Südkurve im Niedersachsenstadion vor dem Spiel deutlich wird. Die dicht gefüllten Blöcke von S10 bis S19, bilden ein atemberaubendes Panorama, spielbegleitend orchestriert mit einem gewaltigen Soundtrack, der mit Ausnahme der Halbzeitpause, kaum mal länger als 20 Sekunden aussetzt, in denen der Vorsänger die letzte nicht erhobene Faust entdeckt hat: Hurra! Die Rostocker sind da! Hier! Regiert! Der F!C!H!
Fast 7000 Fans in Blau können mit ihrer Hoffnung doch nicht komplett daneben liegen.
Dass wir uns um das Geschehen in anderen Stadien keine Gedanken machen müssen, dafür sorgt unsere Mannschaft selbst. Das ist kein Meckern meinerseits, einfach nur eine Feststellung. Vielleicht war das alles doch ein bisschen viel in den letzten Wochen, der immer mehr schrumpfende Rückstand auf die Tabellenspitze, die kleineren und größeren Erfolgsserien mit teils krassen Rückschlägen. Das kann beflügelnd oder auch lähmend wirken, letzteres erst recht, wenn du dem Ziel, das ja „offiziell“ lange Zeit keines ist, immer näher kommst. Psyche, du Arsch!
Egal, dass wir im letzten Spiel überhaupt noch „etwas“ erreichen können, ist nach diesem Saisonverlauf immer noch als Erfolg zu bewerten. Aber das muss ich nun hier nicht auch noch durchkauen. Nur soviel: Danke für diese Erfolgswoge über viele Wochen!
Woran lag’s?
Das Datum 17. Mai ist, besonders in Verbindung mit dem Stichwort „Relegation“, aus Hansa-Sicht schon seit 2010 negativ besetzt. Wenigstens müssen wir uns diesmal nicht mit dem FC Ingolstadt herumärgern, der seinerseits sogar ein bisschen „Wiedergutmachung“ leisten kann. Gut gemacht, „Schanzer“. Dafür, dass wir die Steilvorlage nicht nutzen, könnt ihr nichts. Nächste Saison 6 Punkte für uns in den direkten Duellen, dann betrachte ich eure „Schuld“ endgültig als getilgt.
Oder war es auch bei uns der sagenumwobene 24. Spieltag (Mannheim!)? Irgendwer wird schon eines Tages alle „Fakten und Werte“ auf den Tisch packen.
Niemand wird uns trennen
Wofür es sich wirklich gelohnt hat, nach Hannover zu reisen, das ist die beeindruckende Demonstration der Geschlossenheit als Verein, der Einheit von Mannschaft und Fans, ganz besonders nach dem Schlusspfiff. Es ist ein großes Geschenk, ein Teil davon zu sein.
Hansa Rostock an jedem Ort
Bedanken möchte ich mich bei meiner Reisegruppe, dem „Ernst-August-Team“, für zwei gelungene Abende am Vorabend des Spieles im gleichnamigen Brauhaus bei Speis‘ und Trank „Front of Stage“ und nach dem Spiel in der „Ständigen Vertretung“, nach dem Motto „Getrennt reisen und vereint feiern“. Und danke für den Support beim Finden des „Heimweges“.
“Grüße auch an alle Hanseaten, denen man so unverhofft über den Weg lief. Du kannst fahren, wohin du willst, du kannst diesem Verein nirgends entrinnen, und das ist auch gut so.
Jubeljahr 2025
Es ist noch lange nicht zu Ende, auch ohne Aufstieg. Wir haben einen Pokal zu gewinnen, eine Ausstellung zu besuchen, Filmnächte zu genießen, Flutlichtmasten zu erneuern, ein Premier League Team zu empfangen und … einen großen Geburtstag zu feiern.