F.C. Hansa Rostock – Hertha BSC, 5. November 2023, 2. Liga, 12. Spieltag, vor dem Spiel

Es ist Mittwoch/Donnerstag Mitternacht, ich habe mir gerade etwas über zwei Stunden lang den hanseatischen Pokalauftritt „angesehen“, in Ermangelung jeglichen PayTV-Abonnements in einer Art Tickerkonferenz zwischen Hansa- und Kicker-App., ich nenne das Teletext2.0 Kann man das vielleicht per Fax abonnieren? Zu modern, oder? Nach dem Schlusspfiff und den „Höhepunkten“ im Ersten brauche ich noch ein paar Minuten zum Runterkommen, dann gehe ich auf die Jagd nach „O-Tönen“ im zweitbeliebtesten Netzwerk für echte Fans. Die klare Luft auf meinem Südbalkon wirkt beruhigend auf mich ein und ein leichter Windhauch säuselt leise einen „Klassiker“ von Juliane Werding (einst Traum einsamer Boomernächte) in meine Ohren:

Stimmen zum Spiel,

die dir sagen, es ist alles zu viel.

Krieg dich ein, alter Mann,

es fängt alles erst an …

Ach Jule, wie konntest du das damals schon wissen? Gott sei Dank, habe ich deine Musik „nie“ gehört. Da wird man ja …, wird man da.

Ich wende mich also wieder den Statements zu, und was muss ich da lesen?! Zur Quelle

Der Bock hat keine Bremsen

Das nenne ich doch mal gelebte Zuversicht. Lieber Herr Schwartz, lassen Sie sich diese von niemandem nehmen. Auch wenn es so wirkt, als wären Sie momentan der Einzige bei und um Hansa, der das noch ausstrahlt. Wir hatten das Anfang 2023 ja schon mal. Nur die Sache mit dem Bock hat sich mittlerweile doch etwas abgenutzt. Bei mir weckt das nur noch Assoziationen wie Nullbock oder Bockstoßlegende. Und was, wenn es sich bei unserem um einen Prellbock handelt? Gefährlich! Vielleicht ist es mal Zeit für neue Metaphern. Die zu finden, ist natürlich nicht Aufgabe des Trainers, aber wir haben ja eine nachweislich kreative Medienabteilung, die da helfen kann, niemand ist besser im Ausdenken von Synonymen. Oder der Trainer trägt ab sofort bei jedem Medienauftritt dieses Shirt? Dann muss er einfach gar nichts mehr sagen, ist selbsterklärend.

Gibt es denn überhaupt nichts Positives?

Aber wohl, und das kann man nicht genug betonen:

Wir waren länger im Pokal als Werder Bremen, Bayern München, Union Berlin, Schalke 04 oder „Duweißtschonwer“ Leipzig. Und den ganzen Abend dichter dran am Achtelfinale als Mainz 05! Darüber wird man sich ja noch freuen dürfen! GaliGrü an … 😀

Scheiß auf den Pokal, wir brauchen wieder Aufbruchstimmung, dann gelingt es, den Boc… STOP!

KickBOCKsen gegen Hertha

Mehr als 15 Jahre sind vergangen, seit die „alte Dame“ zum letzten Mal als Ligagegner im Ostseestadion zu Gast war: Am 15. März 2008 gab es ein begeisterndes 0:0. Wer sich daran erinnert, war nicht dabei.

Zur Einstimmung (Autosuggestion) habe ich noch einmal meine damalige Vorschau für hansafans.de aus dem Web-Archiv herausgewühlt. Heute distanziere ich mich in aller Form von Inhalt und Wortwahl, aber irgendwo muss ja die gute Laune herkommen. Würde ich heute alles so nicht mehr schreiben! Mache ich auch nicht, aber verlinken kann ich es ja: Zehn gute Gründe

Wie sich die Zeiten ändern! In besagten 15 Jahren trennten uns mitunter sogar zwei Spielklassen, einmal trafen wir im Pokal aufeinander, jetzt sind wir endlich wiedervereint, Hertha, der solide Big City Club aus der Hauptstadt, der dank des gestrigen Erfolges im Pokal nun schon auf den internationalen Wettbewerb schielt, und Hansa, etablierter Zweitligist von der Ostsee, der sich durch keine Tabellensituation von seinem sportlichen Weg abbringen lässt. Kann es etwas Schöneres geben?

Ich hoffe, dass zuletzt alle Fahnenlager sicher verschlossen waren, auf Geprolle wie im Pokal 2017  habe ich keinen Bock (Haha!), es ist ja auch der Auftakt zu den Love weeks 2023, wie ein Blick auf die folgenden Ansetzungen verrät. Vielleicht wird es aber auch einfach ein geiles Fußballspiel. Verrückter Gedanke. Wir sehen uns Sonntag.