SV Waldhof Mannheim – F.C. Hansa Rostock 5:0, 15. Februar 2025, Carl-Benz-Stadion, 3. Liga, 24. Spieltag
Ob ihr mich verarschen wollt?!
Was für eine gottlose Scheiße war das denn bitte? „Hansa tischt auf“, und die „Buwwe“ schlagen am Gratisbuffet gleich fünfmal zu. Frech! Wie um alles in der Welt soll ich das mit dem Motto „Jubeljahr 2025“ in Einklang bringen? Ist es nicht schon schlimm genug, dass diese Zerstörung direkt vor meinen Augen stattfindet und ich nicht das geringste dagegen tun kann? Ist ja wohl klar, wer es gerade am schwersten hat. Im weiteren ein paar Impressionen vom Tag, natürlich unsortiert:
Das Auge isst mit
Beim Catering werden Servietten in den Farben und mit dem Logo des gastgebenden Vereins gereicht.
„Sieh mal an, im Ostseestadion haben wir das nicht.“ – „Was sollen wir denn in Rostock mit Waldhof-Servietten?“
Bono auf A1
Die Straßennamen in der Mannheimer Innenstadt sind nach einem mathematischen Muster benannt. Coole Idee? Vielleicht, das fällt aber für Nicht-Monnemer in die Kategorie „Unnützes Nerdwissen“, abgesehen davon, dass man dadurch vor Ort vermutlich ohne Navi oder (für meine Altersgruppe und darüber) Wanderkarte klarkommt. Ob sich U2 von diesem Sachverhalt zum Song „Where the streets have no name“ inspirieren ließen, ist durch nichts belegt. Dass der Titel vor dem Spiel im Stadionprogramm läuft, scheint vor diesem Hintergrund jedoch folgerichtig. Apropos Vorprogramm: Props für den Stadionsprecher, der uns so nett begrüßte als „unsere Gäste aus Mecklenburg“. Chapeau, nicht mal den Bindestrich erwähnt. Guter Mann.
Als Rentner im Gästeblock
Ja, ich (geboren im Jahr vor Beginn des „Baby-Booms“) werde ausgelacht, weil ich „The xx“ nicht kenne, die ebenfalls im Vorprogramm gespielt werden.
Aber etwas anderes bewegt mich mehr: Vor einiger Zeit hat mir einer, der es wissen muss, mal erklärt, die „Wessi-Szenen“ könne man am permanenten Fahnengewedel während fast der gesamten Spieldauer erkennen, ich glaube, er gebrauchte sogar die Einschätzung „nervig“. Daran muss ich seit einiger Zeit immer mal wieder denken. Aber egal, immerhin brauchte ich so die ersten beiden Gegentore nicht bzw. erst in den TV-„Highlights“* zu betrachten. Positiv denken. Immer!
*Wer noch gar nichts gesehen hat: Das 3:0 und der Elfmeter beinhalten alles, was man über den Hansa-Auftritt wissen muss. Alles andere ist primär, wie Hans Krankl einst philosophierte.
Spielbericht Hansa
Die Reise
Nach langer Zeit war mal wieder eine Ganztagstour auf vier Rädern angesagt: Halb Vier Wecken, Viertel Fünf Abholung vor der Haustür, Halb Fünf Zustieg des Reiseleiters und Abfahrt aus dem landeshauptstädtischen Speckgürtel. Nach Bilderbuch-Anreise erreichen wir in nur 6 Stunden den Gästeparkplatz. Drei Stunden vor dem Anpfiff finden wir sogar eine Stellfläche neben der Ausfahrt, so dass wir nach dem Spiel nicht eine Sekunde später als nötig von da wegkommen. Auch gut: Noch nie habe ich zuvor an einer derart störungsarmen Reise entlang A7 UND A5 teilnehmen dürfen.
Interessant an der Stelle ist, dass wir uns den Reiseweg nach Ba.-Wü. mit den Fangruppen zweier niedersächsischer DFLigisten teilen. Um ähnlich gelagerte Konstellationen zu vermeiden, müssen wir Ende März am Sonntagabend in Aachen antreten. Ich meine ja nur …
Nun, wir interessieren uns nicht für andere, was auch in der Gegenrichtung funktioniert, unsere seltenen Tank- und (u.a.) Pinkelstopps verlaufen völlig ereignislos, nicht mal „Sichtungen“ können wir vermelden.
Zusammengefasst: Hin- und Rückfahrt gelingen, ohne dass sich währenddessen das Datum ändert, mein Dank gebührt der Reisecrew, die so gut vorbereitet ist, dass ich trotz des einvernehmlichen Verzichtes auf Fastfood-Pausen nicht verhungern muss, und der von A. mitgebrachte „Stoffwechseltee“ weckt jahrzehntealte Ferienlager-Erinnerungen. Ich sage also abschließend nur ein Wort: Vielen Dank!
Hanseator 