F.C. Hansa Rostock – VfL Osnabrück 2:0, 2. November 2024, Ostseestadion, 3. Liga, 13. Spieltag

Zwei Wochen im Schnelldurchlauf

Nach dem Spiel gegen Aachen herrschte hier „Funkstille“. Versprochen ist Versprochen. Und gar nicht mal so unvorteilhaft für mich, auch wenn ich immer häufiger feststelle, dass solche Schaffenspausen meinen Schreibrhythmus stören. Ist verdammt schwer, wieder reinzukommen.

Was gab es denn, wozu ich mangels eigener Anwesenheit meinen Senf für mich behalten könnte?

22.10.24: 0-2 in Saarbrücken. #FOMO

Zwei Stunden vor dem Anpfiff abonniere ich schnell noch das Sportprogramm meines Internet- und Telefonversorgers. Was bin ich froh, dass ich so dieses Spiel wenigstens in voller Länge „genießen“ „kann. Fear of missing out“ nennt das die Marktforschung. Für die Glücklichen, die sich das nicht antun, bleibt die „Joy of missing out (JOMO)“. Wieder was gelernt.

24.10.24: Trainer freigestellt #HOLLER_HIAHO

Für das nächste Spiel gegen Essen hat sich Bernd H. in Saarbrücken schon mal vorsorglich eine Gelbsperre erarbeitet, was die Vereinsführung offenbar dazu veranlasst, das „Momentum“ zu nutzen und Nägel mit Köpfen zu machen: Keine Ahnung, ob und wie wir ohne dich hier klarkommen sollen, aber wir versuchen es einfach.

Die „Interimslösung“ erweist sich als sofortiger Glücksgriff. Ohne lautstarke Sprüche zu klopfen, geht die Truppe ans Werk, den Fokus voll auf das nächste Spiel gerichtet.

Und siehe da …

26.10.24: 4-0 gegen Essen

Das sehe ich nicht mal im Fernsehen, Kindergeburtstag geht nun mal vor. Nicht mehr lange, dann schenke ich meinen Enkeln Stadionbesuche zu (an) den Geburtstagen, natürlich inkl. „Meet & Greet“ mit Kalle.

Dem Vernehmen nach habe ich im Stadion sportlich einiges versäumt. Ein wenig konnte ich ja inzwischen nachholen.

Der sportliche Erfolg wird leider von Ereignissen überschattet, deren düstere Schwingungen auch um die Geburtstagsfeier keinen Bogen machen. Unnötig zu erwähnen, dass ich das Handeln der für diesen Vorfall Verantwortlichen missbillige und ihnen empfindliche juristische Konsequenzen wünsche. Die Informationslage zum Tathergang und dem Stand der Ermittlungen ist nachvollziehbarer Weise dünn, aber es wird schon noch jemand kommen und härtere Strafen für das Werfen von Steinen fordern oder deren „Besitz“ verbieten., das wird den „Chaoten“ eine Lehre sein.

Das Nachbeben des Angriffes auf den Essener Sonderzug, um die Scheiße zumindest einmal beim Namen zu nennen, erschüttert unseren Verein mit ein paar Tagen Verzögerung, als sich die mediale Öffentlichkeit fast schon beruhigt zu haben scheint, gewaltig …

28.10.24: Eene-meene-meck, 5 Aufsichtsräte weg! #Hexhex

Da waren‘s nur noch zwei. Dem Aufsichtsrat droht von einem Tag auf den anderen Beschlussunfähigkeit, dazu kommt es nicht, die Übernahme der Verantwortung durch die verbliebenen AR-Mitglieder und Nachfolgekandidaten sichert die satzungsgemäße Beschlussfähigkeit, mit einer Nachwahl am 24.11. wird das Gremium für die Zeit bis zur nächsten turnusmäßigen Wahl Ende 2025 komplettiert. Ausführlich könnt ihr euch über das alles auf der Hansa-Homepage in verschiedenen „News“ und einem speziellen Interview mit dem amtierenden AR-Vorsitzenden informieren.

Was in all der Aufregung vielleicht zu kurz kommt, ist die inhaltliche Beschäftigung mit den von den ehemaligen Aufsichtsräten angeführten Gründen für den gemeinsam vollzogenen Schritt, die kommende Mitgliederversammlung ist dafür das geeignete Forum, es wird ja ohnehin über die Entlastung der Vereinsgremien abgestimmt.

Wenn dies in sachlicher, respektvoller Atmosphäre geschieht, nützt dies dem ganzen Verein mehr als der gegenseitige „Beschuss“ mit Vorwürfen und Schuldzuweisungen per Krawall-Schlagzeile, Tapete oder Hashtag.

Nun aber: Für die Hansamitglieder unter euch: Ihr habt Vorschläge geeigneter Kandidat*innen für die Nachwahl? Teilt diese dem Wahlausschuss mit. Die Eignungskriterien sind gar nicht so kompliziert, am wichtigsten: Gute Menschen sollen es sein.

Das war eine Menge Holz für einen „Schnelldurchlauf“, reicht nun auch, oder?

Das Spiel: #Wichtig_is_aufm_Platz

Ich bin schwer beeindruckt, wie es dem Trainerteam um die „Doppelspitze“ Pesch/Rabenhorst gelungen ist, nach dem blockadebrechenden Erfolg gegen RWE Spannung und Fokussierung auf den Sport hoch zu halten, und wie die Mannschaft das gegen den VfL von der ersten Minute an „auf den Rasen“ und die Ränge überträgt. Kein zögerliches Abwarten, Angriff ist die Devise. Die wollen den Sieg! Und wenn da zum Wollen auch noch Können dazu kommt, ist das die „halbe Miete“. Es macht wirklich Spaß, diesem Team zuzusehen. Das Ostseestadion ist mit 24.200 Besuchern bestens gefüllt, im Wechselspiel von Spielgeschehen und Support entwickelt sich eine ordentliche Atmosphäre, die auch die Spieler beflügelt. Das macht Lust auf mehr, nur dauert es schon wieder drei Wochen bis zum nächsten Heimspiel. Da wir sicher nicht so lange warten wollen, muss dann am Freitag wohl der SC Verl dran glauben. Der Mannschaft und dem Trainerteam um den neuen Cheftrainer Daniel Brinkmann viel Erfolg dabei!

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