30 Jahre ROPIRATEN Rostock, die Party, 23. März 2024, Hafenkontor 57

Ein wirklich denkwürdiger Abend war das am letzten Sonnabend im Hafenkontor. Auf engem Raum war so viel erlebte und gelebte Hansa-Historie, -Gegenwart und -Zukunft versammelt, dass es mein Vorstellungsvermögen noch jetzt, drei Tage später, zu sprengen droht. Nun versuche ich, all die Eindrücke irgendwie in Worte zu fassen, was tatsächlich ein hartes Stück Arbeit bedeutet, angesichts der Dimension dieses Ereignisses. Ich könnte es mir einfach machen: Netter Abend in einer schicken Location, coole Leute in bester Stimmung, passende Musik, Essen- und Getränkeversorgung waren stabil und erschwinglich, das können wir gern mal wiederholen.

Unter uns: Streng genommen war es genau so, aber das Gesamterlebnis ist weit mehr als die bloße Addition einzelner Erlebnisfaktoren. Ich weiß, Faktoren werden multipliziert, nicht addiert, aber die Ropiraten können selbst das, so dass „unterm Strich“ keine Summe entsteht, sondern ein Vielfaches. Dann will ich mal versuchen, die Faktoren zu betrachten, natürlich streng subjektiv.

Freunde

Auf 100 Personen war die Teilnehmerzahl begrenzt, alle Anwesenden hatten vom Organisationsteam eine Einladung erhalten, das waren natürlich die Fanclubmitglieder (nicht wenige „Aktivisten der ersten Stunde“) und Angehörige, dazu Freunde und Weggefährten der letzten 30 Jahre. Dass ich Teil dieser illustren Runde sein durfte, erfüllt mich mit großer Freude und Dankbarkeit, immerhin bin ich weder von Klein auf Hansafan, noch stamme ich überhaupt aus Mecklenburg und lebe, um das Maß voll zu machen, auch noch in Schwerin. 😉 Nicht dass das je Thema wäre (wohldosiertes Schwerin-Bashing mal ausgeklammert), aber abgesehen von dieser Party sind die Ropiraten und Freundeskreis alles, nur keine „geschlossene Gesellschaft“, wovon ich mich von den ersten (Einzel-)Begegnungen in den frühen 2000ern über zahllose Stadion- und Konzertbesuche, Festivals bis hin zu gemeinsamen Jahreswechseln und Schottlandtouren und als vorläufiger Höhepunkt bei diesem Jubiläum regelmäßig überzeugen konnte und auch weiterhin kann.

Gesang

Musik ist eine weitere tragende Säule des Ropiraten-Universums, diesem Umstand verdanke ich eine große Bereicherung meines Musikkonsums, einschließlich des persönlichen Kennenlernens großartiger Musikerinnen und Musiker aus und in M.-V.

Ich war natürlich gespannt, wer wohl zum Fest aufspielen würde, immerhin gab sich 2014 beim 20jährigen Dritte Wahl die Ehre. Die Eingeweihten hatten sich streng an das eigene Schweigegelübde gehalten, so dass ich bis etwa 30 Minuten vor dem Beginn wirklich keine Ahnung hatte, was kommen würde. Zwar hatte ich draußen vor der Tür Monchi kurz gesehen, aber dass der zur Party kommt, ist ja nun nicht so ungewöhnlich. Dass drinnen dann auch noch Kai saß, gab mir (erst mal) auch nicht weiter zu denken, bis dann ein brandenburgischer Ehrengast die Nägel aus meinem Kopfbrett zog: Ein kleines Privatkonzert mit Feine Sahne Fischfilet! Meinen ungewollten Verstoß gegen den persönlichen Dresscode (niemals Merch von der spielenden Band beim Konzert tragen!) werde ich nun selbst verarbeiten müssen.

FSF spielte ein kurzes Spezial-Set: 10 Songs, die perfekt zu Anlass und Anwesenden passten. Danke für die gelungene Überraschung.

Fußball

Eins haben alle Partygäste gemeinsam, für alle spielt der F.C. Hansa eine gewichtige Rolle im Leben, für viele sogar die Hauptrolle (auch nicht zu vergessen: der Rostocker FC von 1895), andere haben mit den Jahren gelernt (lernen müssen), dass sich Prioritäten verschieben können. Zeiten ändern sich (dich) manchmal.

Eine Ahnung davon, was uns immer wieder ins Ostseestadion oder auf Tour zieht, vermittelt das extra zum Jubiläum aufgelegte gemeinsame Sonderheft von „FRÖSI“ und „DSWAIN“, legendären Fanzines der 90er Jahre, bei dessen Lektüre es unweigerlich warm ums Herz wird. Der Partyraum ist mit historischen Fahnen geschmückt, zu jeder gibt es Geschichte(n) zu erzählen. Einige davon sind im Heft nachzulesen, ein großes Vergnügen.

Leider bin ich zu spät zu Hansa gestoßen, um diese Zeiten selbst im Stadion mitzuerleben. Umso mehr freue ich mich, wenn einer der FRÖSI-Schöpfer sich mir gegenüber als gelegentlicher Blog-Leser „outet“. Vielen Dank nochmal an Veit, das bedeutet mir sehr viel.

Natürlich gab es von Hansa eine große Glückwunschkarte plus Dank für das jahrzehntelange Hochhalten der weiß-blauen Fahne, mit den Unterschriften des Teams.

Die Party

Dass der Abend bis ins kleinste Detail liebevoll vorbereitet und ausgestaltet war, wurde vielleicht schon zwischen den bisherigen Zeilen deutlich. Ich möchte nochmal ausdrücklich Danke sagen:

• an die Gastgeber für die vorzügliche Bewirtung, allem voran Bockwurst satt! More goes not.
• an die Schallplattenunterhalter für die hervorragende Musikauswahl,
• an alle einfach für’s Dasein, ich weiß nicht, ob ich allen Guten Tag gesagt habe, wenn nicht, sorry, ihr wisst ja von meinen Erkennungsschwierigkeiten,
• an „Scholle“ und das Team vom Hafenkontor.

Danke, Ropiraten. Auf die nächsten 30!

Diese Diashow benötigt JavaScript.