F.C. Hansa Rostock – Holstein Kiel 2:3, 9. April 2023, Ostseestadion, 2. Liga, 27. Spieltag
Triggerwarnung: Der folgende Text könnte minimale Spuren unangebrachter Zuversicht enthalten. Dafür fasse ich mich heute mal kurz.
Spielbericht Hansa
Spielbericht Holstein
Alles aus?
Diese Leere ist kaum auszuhalten. Was soll man bloß sagen, was soll ich schreiben angesichts purer Frustration im Wochenrhythmus? Es scheint einen Grund dafür zu geben, dass die „Space“-Taste auf dem Keyboard moderner Schreibgeräte die größte ist. Effektiver lässt sich Leere nicht in „Worte“ fassen.
Leer ist nun auch ein Stuhl am Vorstandstisch des F.C. Hansa. Genugtuung oder gar Freude will sich bei mir nicht einstellen, schließlich ist mit der Freistellung des Sportvorstandes die aktuell größte sportliche Bedrohung noch nicht abgewendet, wie auch?
An der Notwendigkeit dieser Personalentscheidung dürfte kein Zweifel bestehen, die erzielten Ergebnisse in dieser Saison sprechen eine klare Sprache. Der per Vorstandsamt persönlich Verantwortliche für die Situation bekommt die Konsequenz seiner Tätigkeit zu spüren. So ist das Geschäft, wer sich darauf einlässt, kennt die Spielregeln.
Als außenstehender Beobachter würde mich eine Sache wirklich interessieren: Als Martin Pieckenhagen zum Ende der Wintertransferphase den Spielerkader, besonders die Abteilung „Torschuss“ als stark genug für die zu bestehende Herausforderung befand und dies auch öffentlich kundtat, war das tatsächlich seine persönliche Meinung? Und wenn ja, stand er damit in der Vereinsführung so allein, wie nun getan wird? Das kann ich mir so kaum vorstellen (Achtung, Spekulation!) Wenn das aber der Fall wäre, ergäbe sich Erklärungsbedarf zum (Nicht-)Handeln gewisser Gremien. Ich denke, das könnte eine interessante Diskussion auf der nächsten Mitgliederversammlung geben.
Nun ist es aber entschieden, ich würde M.P. wünschen, dass mit etwas Abstand sein Wirken beim F.C.H. rückblickend nicht ausschließlich auf die jetzige Saison reduziert wird. Auch der Aufstieg in die 2. Liga und der souveräne Klassenerhalt als Aufsteiger gelangen in der sportlichen Verantwortung von Martin Pieckenhagen. Wenn wir uns schon bei der Beurteilung hauptsächlich an Ergebnissen orientieren, dann auch an diesen. Danke dafür, Piecke!
Was nun?
Also gut: Es sind noch sieben Spiele zu bestreiten. In denen werden 21 Punkte vergeben. Nein, von mir gibt es keine wirklichkeitsfernen Rechenspielchen, aber sagen wird man das ja wohl dürfen. Und an die Hummel erinnern, die sollte nach den Gesetzen der Aerodynamik gar nicht fliegen können. Aber das weiß sie nicht und fliegt einfach trotzdem. Was sind dagegen Stürmer, die das Tor nicht treffen, vielleicht ein „Hummelschiss“? Sollten sie ausgerechnet jetzt damit anfangen, wäre das nicht mal unwitzig. Sorry, Piecke.
Fragen über Fragen:
- Abstieg oder nicht?
- A) direkt oder b) nach Relegation?
- Welche Stadt wird es im Fall b) danach nicht mehr geben?
- Und (Grüße an den Trotzenburg-Mob): Wo sind eigentlich die „Gledson-Millionen“?
Wie unser „Hummelflug“ endet, weiß im Moment allein der „Fußballgott“. Aber wir müssen schon selbst mitwirken. Wir – das ist in erster Linie die Mannschaft samt Trainer(n). Das sind WIR auf den Rängen. Die trotz des negativen Gesamterlebnisses herrschenden positiven und aufmunternden Vibes rund um das Spiel gegen Holstein sind eine gute Basis, gemeinsam alles zu einem glücklichen Ende zu bringen. Da passt ein Ausspruch von Oscar Wilde gut, an den mich ein Freund unmittelbar nach dem Magdeburgspiel erinnerte:
„Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende.“ Hört auf den Mann!
Und noch ein Zitat (Andreas Zachhuber, 2009):
Geheult wird später!

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