Hanseator

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Am Ende der Blase

Ein Kommentar

Abstimmung der Drittligavereine über die Weiterführung der Saison, 27. April 2020

 Zehn– Acht – Zwei

10 Ja-Stimmen, 8 mal nein, 2 Enthaltungen. Das „Meinungsbild“ zur Frage, ob die Saison der 3. Liga zu Ende gespielt werden soll, offenbart eine tiefe innere Spaltung der Protagonisten des DFB-„Premiumproduktes“. Ich gehe davon aus, dass sich die Verantwortlichen aller Vereine intensive Gedanken über alle Aspekte und mögliche Konsequenzen der zu treffenden Entscheidung gemacht haben, und muss einfach zur Kenntnis nehmen, dass jeder Beteiligte das Thema naturgemäß durch die eigene Brille sieht. Das zu akzeptieren heißt für mich, es niemandem vorzuwerfen, wenn er versucht, das Maximum für den eigenen Verein zu erzielen. ich verbinde damit also keine Wertung.

Vielleicht können wir uns einigen, dass die, je nachdem, wie es nun tatsächlich weiter geht, unterschiedliche Perspektive, unverhofft noch aufzusteigen oder den eben noch unvermeidlich scheinenden Abstieg zu verhindern, durchaus ein hilfreiches Motiv der Entscheidungsfindung sein kann, aber kein Anlass sein sollte, sich selbst den Heiligenschein aufzusetzen oder zwischen den Zeilen mit dem Finger auf andere zu zeigen.

Außerdem kann auch ich nur für mich sprechen. Und was soll ich sagen? Mir ist persönlich derzeit kaum etwas egaler als der Weiterbetrieb welcher Liga auch immer. Wobei auch das nicht die ganze Wahrheit ist, immerhin habe ich einen der vielbeschworenen Arbeitsplätze im Dunstkreis „des Fußballs“, bin also befangen. Wer bin ich, dass ich einen Verein für sein Ja oder Nein feiere oder verurteile? Da haben wir sie wieder, die eigene Brille.

Die finale Entscheidung, ob wirklich weitergespielt wird (werden darf), liegt nun bei den zuständigen Behörden potenzieller Spielorte. Dabei ist es für mich unerheblich, ob es nun „Geisterspiele“ gibt oder nicht. Ein Stadion werde ich so oder so in diesem Jahr mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr betreten – Stichwort: „Risikogruppe“! Auch im Fernsehen werde ich mir das nicht geben, Ich ertrage das leere Gesülze von „Augenhöhe“ bis „Wer will es mehr?“ einfach nicht mehr. Aber das wäre Stoff für einen eigenständigen Text, irgendwann vielleicht, „am Ende des Tages“, wie die wichtigen Leute so gern im Fernsehen sagen.

Ich fände es großartig, wenn es die Vereine der 3. Liga doch noch irgendwie schaffen würden, zu einer gemeinsamen Entscheidung zu kommen. Es müssen ja nicht gleich alle Freunde werden, mit den meisten würde ich das auch nicht wollen. Aber eine solidarische Zweckgemeinschaft zu bilden, ist doch auch nicht zu viel verlangt? Das wäre mal ein echtes Signal. Und jeder Fan wäre mal zu Recht stolz auf „seinen“ Verein.

Ein Kommentar zu “Am Ende der Blase

  1. Pingback: Lage am Millerntor – 28.04.2020 – MillernTon

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